Abbildung 7: Prinzipskizze einer Scheibe unter einachsigem Zug
Auf demselben Gitter wie im vorhergegangenem Abschnitt erfolgte die Berechnung elementarer Belastungszustände,
die durch die Vorgabe von konstanten Randspannungen und entsprechende Randbedingungen erzeugt worden sind.
In Abb.7 ist eine Prinzipskizze für reine Zugbelastung zu sehen.
Es ist prinzipiell egal, an welchen Rändern hier welche Randbedingungen vorgegeben werden,
was auch auf Grund der sehr geringen Rechenzeiten für ein so ``kleines'' Problem schnell nachweisbar war, und es zeigte erneut
die Korrektheit der Behandlung der Symmetrierandbedingungen, die sich als nicht trivial erwies.
Abbildung 11: Ergebnis in Verschiebungen
Abbildung 9: Isolinien der Verschiebung in x- und y-Richtung
In Abb.8 ist das Ergebnis in den Verschiebungen zu erkennen, an dem
man die Einhaltung der Randbedingungen erkennen kann.
Diese Kontrolle ist unbedingt notwendig. In den vorliegenden, linear-elastischen
Rechnungen kann man an Hand der Isolinien der Verschiebungen bereits erkennen,
daß die Lösung fehlerfrei ist, denn
ein konstanter Spannungszustand muß sich einstellen.
Das entspricht kostanten Verzerrungen und somit linearen Verschiebungsgradienten.
Dies ist in Abb.9 verdeutlicht. Ebenso kann man überprüfen, daß die Spannungen
konstant sind. Eine Darstellung erübrigt sich, weil die konstanten Verzerrungen dies über das
Materialgesetz so bewirken, denn wie in Kapitel 3 bei den Anmerkung zur Implementierung
erwähnt, werden die Spannungen direkt aus den Verzerrungen berechnet.
Es ist genausogut möglich, die Einhaltung der Querkontraktionszahl zu überprüfen. Z.B. sind in diesem
Fall folgende Parameter für isotropes Material gewählt: und . Bei einer vorgegebenen
Spannung ergibt sich dann eine konstante Verzerrung , sowie
. Dabei bleibt Null. Natürlich sind mit den
Abbildung 10: Prinzipskizze einer Scheibe unter Schubbelastung
Materialkonstanten aus Gl. 59 andere Querkontraktionszahlen und andere Materialtypen
Abbildung: Ergebnis in Verschiebungen
modellierbar.
Neben dem Testen der reinen Zugspannugen in y-Richtung und der Kombination beider Zugspannungen, das genauso
die analytischen Ergebnisse wiedergegeben hat, ist für die Scheibe die Schubspannung in der
Scheibenebene eine wichtige Größe, deren korrekte Widergabe ebenfalls geprüft worden ist. Dies soll
dargestellt werden, wozu in Abb.10 eine Prinzipskizze gezeigt wird.
Das Ergebnis in Form des Verschiebungsvektorfeldes ist in Abb.11 dargestellt. Die
Korrektheit der Lösung ist hier ebenso zu erkennen, wie im vorherigen Fall. Die Schubspannung ist konstant,
alle anderen Spannungen sind Null, es stellt sich die typische Schubverformung ein.
Neben den Darstellungen der Verschiebungsfelder in Form von Vektoren ist eine Darstellung der Verformung
der Körperkontur im Programm implementiert, die die Information viel besser verdeutlicht. Dies
ist in der Abb.12 zu sehen.
Abbildung 12: Verformung der Scheibe bei Zug- (links) und Schubbelastung (rechts)
In solchen Darstellungen werden kleine Ungenauigkeiten generell
besser erkannt. Dies wird bei den Ausführungen zu den hängenden Knoten deutlich werden.
Damit ist gezeigt, daß die elemantaren Fälle konstanter Spannungen ebenfalls korrekt widergegeben werden. Es wird
nochmal darauf hingewiesen, daß sämtliche Erbgebnisse aus linear-elastischen Rechnungen kommen. Die
Darstellung der resultierenden Verschiebungen kann dementsprechend beliebig überzeichnet werden, das
Ergebnis bleibt trotzdem korrekt. Wären die Verformungen tatsächlich im Verhältnis so groß wie
dargestellt, so könnten rein linear-elastische Rechnungen bei den meisten Materialien nicht mehr zu
korrekten Ergebnissen führen.