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Die Darstellung des Spannungstensors im zweidimensionalen Raum
ist unter Verwendung des Hookeschen Materialgesetzes mit den linearen Verschiebungs-Verzerrungs-
Relationen in kartesischen Kooardinaten in Abhängigkeit der Verschiebungen
sehr einfach wie folgt möglich:

Hierbei stellen die die Verschiebungen und die die (linearen) Verzerrungen dar.
Mit der Temperaturdifferenz wird mittels der Ausdehnungsbeiwerte den
Verzerrungen infolge einer Abweichung von der Referenztemperatur Rechnung getragen.
Diese Darstellung ist im zweidimensionalen Raum äquivalent zu
wenn man vereinbart, daß
und die Konstanten wie folgt einführt:

also
In kartesichen Koordinaten im zweidimensionalen Raum gilt dann für i und j = x,y oder 1,2 folgender
Zusammenhang:

Für den Sonderfall der Isotropie wird häufig folgende Darstellung im dreidimensionlen Raum angegeben,
z.B. [3] Seite 290 und [15, 16]:

die als Sonderfall in der oben angegebenen Darstellung enthalten ist, wenn man auf zwei Dimensionen reduziert
und setzt:

wie leicht überprüft werden kann. Über die Spannungen
und Verzerrungen, die den Index 3 oder z enthalten, ist keine Aussage gemacht worden!
Um das Materialgesetz der Scheibe (ebener Spannungszustand) zu erhalten, muß man fordern , daß
die Spannung aus der Scheibenebene heraus Null ist. Alle Zustandsgrößen müssen sich in
Abhängigkeit von zwei Koordinaten ausdrücken lassen.
(Bei linearer Rechnung ist eine konstante Spannung aus der Ebene heraus damit gleichbedeutend, diese Spannung zu Null zu setzen,
da sich nur ein konstanter additiver Anteil aus dieser Spannung bei der folgenden Umformung
ergibt, der als Belastung behandelt werden oder über je nach Belastung scheinbar weichere oder steifere
Materialkonstanten berücksichtigt werden kann.) Dies führt dann zu einfachereren Konstanten als oben
angegeben. Setzt man z=3 als Richtung aus der Scheibenebene heraus, so wird das isotrope Elastizitätsgesetz
der Scheibe zu:

Ausgangspunkt für diesen Rechengang ist das isotrope Hooke'sche Elastizitätsgesetz:


Mit der Forderung σz=0 und durch Inversion (Spannungen als Funktion der εij ausgedrückt)
erhält man den Zusammenhang 62. Voraussetzungen zur Anwendbarkeit der Scheibentheorie mit
dem oben angegebenen Materialgesetz sind eine ebene, scheibenartige Geometrie und Belastungen nur in der
Neutralebene dieser Scheibe.
Es gilt
η=G&thicksp; , und λ={E ν(1+ν)(1-2ν)}&thicksp; mit G={E2(1+ν)},
wobi E der isotrope Elastizitätsmodul, G der Schubmodul und ν die Querkontraktionszahl sind.
Dies ist identisch auch [5] auf Seite 27 und 33 zu entnehmen.
Die allgemeine Formulierung beinhaltet ebenso die Grenzfälle des ebenen Spannungszustandes und des
ebenen Verzerrungszstandes. Die Koeffizienten aij, bij und cij sind mit den entsprechenden
Bedingungen zu modifizieren. Dies ist allgemein möglich, da die Spannungen Tij über diese
Koeffizienten mit jeder Verzerrung εij voneinander unabhängig verknüpft sind, so daß praktisch
jedes Materialgesetz in 59 implementierbar ist.
Für den Wärmefluß q wird die Gültigkeit des Fourierschen Wärmeleitungsgesetzes in
etwas abgeänderter Form angesetzt:
qi= λi {&pd;T&pd;xi} &thicksp;.
Mit λi wird eine richtungsabhängige Wärmeleitfähigkeit implementiert.
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Ulf Bunge
Wed Jan 5 17:56:47 CET 2000