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Es werden unterschiedliche Konzepte untersucht,
die helfen sollen, Instabilitäten im Nachlauf zu mindern und auf diese
Weise den Widerstand zu minimieren. Eine derartige Maßnahme ist das
Einbringen einer sog. Splitter-Plate hinter dem Gurney-Flap,
(siehe Abb.
),
die sich in experimentellen
Untersuchungen für Zylinderumströmungen bereits als
wirksam erwiesen hat [24].
Abbildung:
Wirkung der Splitter-Plate bei einer
Zylinderumströmung bei
.
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Bei dieser Strömung kommt es typischerweise zur Ausbildung einer
Wirbelstraße mit einer ausgeprägten dominanten Frequenz
(absolute Instabilität). Diese ist in der
Lage, der Strömung große Mengen Energie zu entziehen und über die
Wirbelstruktur zu dissipieren, was
letztendlich zu erhöhten Strömungswiderständen führt.
Die Splitter-Plate soll den Impulsaustauch zwischen der oberen und der
unteren Scherschicht verhindern, dadurch die Strukturen dämpfen und der
Ausbildung einer Wirbelstraße entgegenwirken.
Eigene
numerische Untersuchungen bei
ergeben einen deutlichen Effekt der
Platte auf die Umströmung eines Kreiszylinders. Dabei konnte durch eine
Splitter-Plate der Länge eines Zylinderdurchmessers der Charakter
der Strömungsstrukturen insbesondere im nahen Nachlauf stark verändert
und der Widerstand um
vermindert werden.
Tabelle:
Integrale Beiwerte bei Verwendung modifizierter Gurney-Flaps
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![\includegraphics[width=0.100\textwidth]{gurney_sketch1.eps}](img106.png) |
| HQ17 |
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![\includegraphics[width=0.100\textwidth]{gurney_sketch2.eps}](img107.png) |
| Gurney ( ) |
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![\includegraphics[width=0.120\textwidth]{gurney_sketch3.eps}](img110.png) |
| Splitter-Plate |
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![\includegraphics[width=0.130\textwidth]{gurney_sketch4.eps}](img116.png) |
| zwei Stäbe |
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![\includegraphics[width=0.180\textwidth]{gurney_sketch6.eps}](img122.png) |
| Nachlaufkörper |
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Mit Hilfe der modifizierten Gurney-Flaps lassen sich die Strömungsstrukturen
im Nachlauf beeinflussen. Ihre Wirkung auf die
globalen Strömungsparameter ist in Tabelle
zusammengefasst.
Zwar führen alle hier untersuchten Varianten zu
einem leichten Rückgang des Auftriebs, doch verglichen mit dem nackten Profil
ist nach wie vor ein erheblicher Gewinn zu verzeichnen. Gleichzeitig gelingt
es jedoch, die Strukturen im Nachlauf zu dämpfen und den mittleren
Widerstandsbeiwert zu reduzieren. Als besonders effektiv stellt sich dabei
das Einbringen eines Nachlaufkörpers in die Strömung hinter dem Gurney-Flap
heraus, obwohl an der Unterseite der hier untersuchten Variante
Rückströmungen auftreten und der Nachlaufkörper offenbar keine optimale
Strömungsform aufweist (Abb.
).
Dennoch lässt sich mit dieser Maßnahme der zusätzlich generierte Widerstand
zu fast 3/4 eliminieren. Als etwas weniger effektiv erweisen sich die
Splitter-Plate und vertikale Stäbe im Nachlauf.
Die Analyse der Strömungsfelder macht deutlich, dass die
Widerstandsreduzierung mit einer Verminderung der Wirbelstrukturen einhergeht.
Abbildung:
Momentanbilder der Strukturen im Nachlauf modifizierter
Gurney-Flaps,
oben links: HQ17;
oben rechts: 2D-Gurney-Flap (
);
mitte links: Splitter-Plate;
mitte rechts: zwei vertikale Stäbe;
unten links: drei vertikale Stäbe;
unten rechts: Nachlaufkörper.
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Alternativ zu den bisher diskutierten zweidimensionalen
Hinterkantenmodifikationen wird auch die
Möglichkeit geprüft, durch dreidimensionale
Varianten von Gurney-Flaps die Nachlaufströmung zu beeinflussen.
Aufgrund des großen Rechenaufwands bei der Simulation derartiger
Konfigurationen konzentrieren sich die Betrachtungen auf ein Gurney-Flap
mit Schlitzen (siehe Abb.
).
In Abbildung
rechts zeigt sich, dass die zweidimensionale
Strömungsstruktur des einfachen Gurney-Flaps durch die Schlitze erheblich
gestört wird. Vor allem im Nachlauf des Schlitzes verschwinden die
regelmäßigen Rollenstrukturen fast vollständig und es sind stattdessen
unregelmäßige Wirbel zu erkennen, die keine einheitliche räumliche
Ausrichtung mehr aufweisen. Infolgedessen lässt die Intensität dieser
Wirbelsysteme stromab schnell nach und sie sind in der
-Darstellung
nach kurzen Lauflängen nicht mehr wahrzunehmen. Auf diesem Effekt beruht
auch die Wirkung der Schlitze auf die im Experiment beobachtete Verminderung
des aerodynamischen Widerstands.
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Markus Schatz
2004-01-28