Da die Grobgitterkorrektur normalerweise ebenfalls iterativ bestimmt werden muß, wird das oben beschriebene Zweigitterbeschleunigungsverfahren rekursiv angewendet, d.h. die Lösung auf dem Grobgitter kann berechnet werden, indem zunächst eine Näherungslösung bestimmt und diese nach dem gleichen Verfahren mit der Korrektur eines noch gröberen Gitters verbessert wird. Wenn auf jeder Gitterstufe das Zweigitterverfahren nur einmal angewendet wird, erzeugt es einen sogenannten V-Zyklus. Bei zweimaliger rekursiver Anwendung des Zweigitterverfahrens wird das entstandene Mehrgitterverfahren W-Zyklus genannt. In Abbildung 49 wird das Zweigitterbeschleunigungsverfahren und das Mehrgitterverfahren mit V- und W- Zyklus für 3-stufige Gitter schematisch dargestellt.
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Der Pfeil nach rechts unten symbolisiert den Übergang vom Fein- zum Grobgitter und beinhaltet die Berechnung der Residuen auf dem Feingitter , die Restriktionen und die Berechnung der rechten Seite der Grobgittergleichung . Der Pfeil nach rechts oben verkörpert den Übergang vom Grob- zum Feingitter inklusive der Berechnung der Korrektur auf dem Grobgitter, ihre Prolongation und die Lösungskorrektur auf dem Feingitter. Solche Zyklen werden hintereinander durchgeführt, bis das Residuum auf dem feinsten Gitter eine vorgegebene Grenze unterschreitet.