Polynomgestützte Methoden bieten eine zweite Möglichkeit zur Entwicklung finiter Differenzenformeln. Sie basieren auf der Annahme, daß der Verlauf der abhängigen Variablen in dem betrachteten Bereich durch ein Polynom wiedergegeben wird. Hierzu betrachten wir das Polynom 2. Ordnung
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(2.18) |
dessen zunächst unbekannte Koeffizienten durch die Funktionswerte an drei äquidistanten Stützstellen , und
Beispielsweise erhält man für die finite Differenzenformulierung
Am Beispiel der vorwärtigen Differenzenformulierung 1. Ordnung
für lassen sich die
unterschiedlichen Entwicklungsmethoden vergleichen.
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(2.19) |
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(2.20) |
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(2.21) |
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(2.22) |
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(2.23) |
Aus erhält man aufgelöst nach der dritten partiellen Ableitung
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(2.24) |
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(2.25) |
Für die am Ende des Kapitels tabellarisch wiedergegebenen finite Differenzenformulierungen höherer partieller Ableitungen sei hier exemplarisch eine rückwärtige Formulierung der ersten partiellen Ableitung hergeleitet. Hierzu formulieren wir zunächst eine erste rückwärtige Entwicklung der analytischen Funktion zur Schrittweite
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(2.26) |
Im gewählten Beispiel soll die gesuchte Differenzenformel die erste partielle
Ableitung einschließlich der in der Schrittweite von 2. Ordnung kleinen
Gliedern genau annähern. Die obige Entwicklung (2.13) wird daher nach
dem vierten Summanden abgebrochen und man notiert für die Auflösung nach
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(2.27) |
Um die geforderte Genauigkeit zu erreichen, müssen die beiden verbleibenden
partiellen Ableitungen durch finite Differenzen
von der Ordnung
ersetzt werden. Diese
Differenzenformeln erhält man aus zwei weiteren rückwärtigen Entwicklungen
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(2.28) |
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(2.29) |
Eliminiert man die Glieder der gesuchten ersten Ableitung durch geeignete Linearkombinationen (3 (2.26) - (2.29) bzw. 2 (2.26) - (2.28)), so ergeben sich zwei Bestimmungsgleichungen für die zu ersetzenden partiellen Ableitungen
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(2.30) |
notiert.