Analog zur einseitigen Differenzenapproximation für die ersten Ableitungen lassen sich für die gemischten zweiten Ableitungen die folgenden ''schiefen'' upwind-Approximationen formulieren:
Wenn :
(6.137) |
Wenn :
(6.138) |
Auch hier lassen sich die Gleichungen (6.132), (6.137) und (6.138) unter Einführung des Parameters zusammenfassen:
(6.139) | |
mit
(6.140) |
Im Falle , wird zu null gesetzt, und es folgt die zentrale Approximation. Wenn ist, dann liefert ebenfalls wieder die zentrale Approximation, jedoch ist in diesem Fall die ''schiefe'' Approximation sinnvoller
Einsetzen der Gleichungen (6.135) und (6.139) in Gleichung (6.130) liefert schließlich die finite Differenzenapproximation der elliptischen Gittergenerierung im Punkt
(6.141) |
Diese Gleichung kann für alle Punkte des Rechengebietes angeschrieben werden und das resultierende Gleichungssystem lautet in Matrizenschreibweise ist der Lösungsvektor, der die gesuchten kartesischen Koordinaten aller inneren Netzpunkte enthält, ist die zugeordnete Koeffizientenmatrix und die rechte Seite beinhaltet die Koordinaten der vorgegebenen Randpunkte. Die Lösung des Systems mittels eines direkten Verfahrens (z.B. Gauß-Elimination) liefert zwar in einem Schritt die Lösung für jeden Punkt, jedoch ist diese Vorgehensweise bei großen Punktzahlen sehr rechenintensiv. Effizienter ist dagegen ein iteratives Verfahren. Dazu wird hier das SOR-Verfahren betrachtet, das durch folgenden Algorithmus beschrieben wird:
(6.142) |
Der obere Index bezeichnet die Iterationsstufe des SOR-Verfahrens. Die Folge aller inneren Punkte des Rechengebiets, die nach einer bestimmten Reihenfolge in dem eindimensionalen Array abgespeichert werden, ist durch den unteren Zählindex gekennzeichnet. ist der Relaxationsfaktor. Mit reduziert sich das SOR-Verfahren auf das Gauß-Seidel-Verfahren, während dieses im Fall bzw. durch Über- bzw. Unterrelaxation beschleunigt wird. Gemäß der Beziehung (6.142) werden nun alle nacheinander berechnet, wobei bereits ermittelte Werte für direkt in die Auswertung der rechten Seiten einfließen.
Unter Einführung des Zwischenwertes läßt sich das Auflösen der Gleichung (6.141) mit dem SOR-Verfahren in der kompakten Form schreiben:
(6.143) |
mit
und Setzt man bei der Auswertung der Beziehungen in Gleichung (6.142) nur Werte aus der vorangegangenen Iterationsstufe ein, dann bezeichnet man Gleichung (6.142) als das extrapolierte Jacobi-Verfahren.Entscheidend für das Konvergenzverhalten des SOR-Verfahrens ist die optimale Bestimmung des Relaxationsfaktors , auf dessen exakte Herleitung aufgrund der Komplexität hier nicht näher eingegangen werden kann. Dazu sei zunächst auf numerisches Experimentieren verwiesen.