Während der gesamten Sitzung ist dem Benutzer zu jedem Zeitpunkt genau
ein Verzeichnis zugeordnet, auf das sich seine Kommandos beziehen. Dieses
Verzeichnis nennt man das aktuelle Verzeichnis (engl. current working
directory). Der Benutzer kann sich im gesamten Dateibaum bewegen, soweit
er dafür die entsprechenden Rechte, s. Abschnitt 3.2.3.4 auf Seite
, besitzt.
Um sich im Dateibaum zu bewegen, benutzt man das Kommando
(change directory).
Wichtig ist dabei der Unterschied zwischen relativen und absoluten
Pfadnamen. Für jedes Verzeichnis und jede Datei gibt es genau einen
absoluten Pfadnamen, der immer im Wurzelverzeichnis
(root) des Dateibaumes beginnt, also immer mit
`/' anfängt. Der absolute Pfadname der Datei
in Abb. 3.2
lautet z.B.
. Beim relativen Pfadnamen beginnt
man im aktuellen Verzeichnis. Ist man z.B. im Verzeichnis
, so ist der relative Pfadname der Datei
des Benutzers
.
Das Kommando
kann mit beiden Möglichkeiten benutzt werden:
oder
Zur Information, wo man sich zur Zeit befindet, benutzt man das Kommando
(print working directory).
Oftmals wird das aktuelle Verzeichnis auch an der Eingabeaufforderung (engl. prompt)
angezeigt. Bei der Eingabe des -Kommandos
ohne Angabe eines Arguments wird in das Heimatverzeichnis (homedirectory)
gewechselt. In Abbildung 3.2 ist das Heimatverzeichnis des
Benutzers
. Die Eingabe von zwei Punkten als
Argument des
-Kommandos bewirkt den Wechsel ins Elternverzeichnis
des aktuellen Verzeichnisses, also ein Verzeichnis zurück in Richtung
Wurzelverzeichnis (/).
Beispiel:
svr50> pwd /home/hansen svr50> cd texte svr50> pwd /home/svr50/hansen/texte svr50> cd .. svr50> cd .. svr50> cd .. svr50> cd .. svr50> pwd / svr50> cd usr/local svr50> pwd /usr/local
Verzeichnisse werden mit dem Kommando
(make directory) erzeugt
und mit
(remove directory) entfernt.
Beim Entfernen eines Verzeichnisses muss es leer sein und darf nicht das
aktuelle Verzeichnis sein, da das Betriebssystem dann kein current working
directory mehr zuordnen kann.
Beispiel:
svr50> cd svr50> pwd /home/svr50/hansen svr50> mkdir test svr50> cd test svr50> pwd /home/svr50/hansen/test svr50> cd .. svr50> rmdir test svr50>Um sich den Inhalt von Verzeichnissen anzuschauen, gibt es das Kommando
und
. Die
Option
(long) gibt wichtige Informationen für jede
Datei aus. Die Option
(all) gibt auch die Dateien aus,
die mit einem Punkt beginnen. Diese gelten unter Unix als ,,versteckte`` Dateien,
da sie ohne diese Option nicht mit ausgegeben werden. Beispiel:
svr50> cd svr50> pwd /home/svr50/hansen svr50> ls clean texte svr50> ls -a . .Xauthority .login texte .. .cshrc .fvwm2rc clean svr50> ls -l total 2 -rw-r--r-- 1 hansen edv1 9 Sep 29 15:22 clean drwxr-xr-x 2 hansen edv1 512 Sep 29 15:26 texte svr50> ls -la total 13 drwxr-xr-x 1 hansen edv1 512 Sep 29 15:31 . drwxr-xr-x 7 root root 512 Sep 29 15:09 .. -rw-r--r-- 1 hansen edv1 5030 Sep 29 15:09 .Xauthority -rwxr-xr-x 1 hansen edv1 261 Sep 29 15:09 .cshrc -rwxr-xr-x 1 hansen edv1 258 Sep 29 15:09 .login -rwxr--r-- 1 hansen edv1 79 Sep 29 15:09 .fvwm2rc -rw-r--r-- 1 hansen edv1 9 Sep 29 15:22 clean drwxr-xr-x 2 hansen edv1 512 Sep 29 15:26 texte svr50>Zur Erinnerung: der Eintrag `.' steht für das aktuelle Verzeichnis selber, während `..' für das Elternverzeichnis steht, in diesem Fall also
.