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Untersucht werden die^M
instationären Strömungsstrukturen im Nachlauf des HQ17-Profils bei
kleinen Profilanstellwinkeln. Hier sind sie wesentlich deutlicher
zu erkennen als bei hoher Anstellung, wo Wechselwirkungen mit anderen
Ablösungen dominieren.
Die Simulationen werden vor allem auf der Basis von
Isoflächendarstellungen von Wirbelstärke und
ausgewertet. Die Größe
, der zweitgrößte Eigenwert einer
Kombination aus Scherraten- und Wirbeltensor, ist ein Indikator zur
Lokalisierung von Wirbelkernen und kann gut zur visuellen
Analyse von Strömungsstrukturen verwendet werden [23].
Abbildung:
Momentanbilder der Strukturen im Nachlauf von Gurney-Flaps
unterschiedlicher Höhe (Darstellung der Wirbelstärke);
obere Zeile:
;
mittlere Zeile:
;
untere Zeile:
.
|
Abbildung
zeigt die Strömung hinter Gurney-Flaps
unterschiedlicher Länge anhand der Wirbelstärke. Dabei ist im
wesentlichen für alle Fälle das gleiche typische
Verhalten zu beobachten: Von Ober- und Unterseite des Gurney-Flaps
lösen kontinuierlich Scherschichten ab. Diese beginnen sich nach
kurzer Lauflänge aufzurollen und bilden alternierende Wirbel
entgegengesetzter Drehrichtung. Aufgrund der stets nach unten gerichteten
Abströmrichtung an der unteren Hinterkante dominieren die unteren
Teilwirbel. Die sich ausbildenden Wirbelsysteme sind stabil und werden
durch Konvektion transportiert, bis die Gitterauflösung nicht mehr ausreicht, um ihre
Dissipation zu verhindern.
Es zeigt sich, dass die Größe der Wirbel von der Höhe des Gurney-Flaps
bestimmt wird. Wie in Abbildung
zu erkennen ist, besteht
allerdings keine Proportionalität, sondern die Größe der Wirbel wächst
langsamer als die Höhe des Gurney-Flaps.
Das gesamte Strömungsfeld wird von der Frequenz der Wirbelablösung dominiert.
Die dafür charakteristische Strouhalzahl wird bezogen auf die Höhe
angegeben, beim HQ17 ohne Gurney-Flap entspricht das der Hinterkantendicke.
Durch die zeitliche Veränderung der Abströmrichtung oszilliert der Auftrieb
in gleicher Weise wie die Wirbel ablösen. Tabelle
zeigt,
dass die Schwankungen im
Auftriebsbeiwert, dargestellt in Form des RMS-Wertes
,
überproportional mit der Länge des Gurney-Flaps zunehmen.
Ähnlich verhält sich auch der Widerstand.
Im Vergleich zum Experiment, wo für das Profil mit Gurney-Flap
(
) eine Strouhalzahl von
gemessen wurde, wird die
Frequenz leicht unterschätzt.
Abbildung:
Momentanbilder der Strukturen im Nachlauf eines Gurney-Flaps
mit
bei unterschiedlicher Anstellung,
obere Zeile:
;
mittlere Zeile:
;
untere Zeile:
.
|
Für das Verständnis der Strömungsmechanismen im Nachlauf, ist es auch
notwendig, die Charakteristik der Nachlaufstrukturen in Abhängigkeit vom
Anstellwinkel zu erfassen.
Es stellt sich heraus, dass der Anstellwinkel eine untergeordnete Rolle auf
die sich ausbildenden Wirbelstrukturen spielt.
In Abbildung
sind für unterschiedliche Anstellungen die Strukturen hinter einem
Gurney-Flap der Höhe
dargestellt. Sie unterscheiden sich in
Frequenz, Intensität und Größe kaum voneinander.
Bei weiterer Vergrößerung des Anstellwinkels vermindert sich dann jedoch die
Intensität der Wirbel und sie sind schließlich nicht mehr wahrnehmbar.
Die Ursache dafür liegt in der immer stärker werdenden Asymmetrie
zwischen oberer und unterer Grenzschicht, die die absolute
Instabilität verschwinden lässt.
Wird die Anstellung noch weiter erhöht, kommt es auf der Oberseite zu einer
druckinduzierten Ablösung, deren Wirkung auf den Nachlauf diejenige des
Gurney-Flaps überdeckt.
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Markus Schatz
2004-01-28