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Die beim URANS- bzw. DES-Ansatz verwendeten Turbulenzmodelle sind nicht in
der Lage, den Umschlag der zunächst laminaren Grenzschicht in den turbulenten
Zustand vorherzusagen. Da das betrachtete HQ17-Profil ein sog. Laminarprofil
ist, hat die Position der Transition einen deutlichen Einfluss auf das sich
entwickelnde Strömungsfeld. Zu ihrer Ermittlung wird auf einen Algorithmus
von Krumbein [21] zurückgegriffen. Er setzt voraus, dass der
laminar/turbulente Umschlag infolge einer laminaren Ablöseblase einsetzt.
Dabei wird zunächst der Staupunkt detektiert. Von ihm aus bilden sich zwei
laminare Grenzschichten, die eine entlang der Profiloberseite, die andere
auf der Unterseite.
Der Algorithmus verfolgt nun den Reibungsbeiwert
beider Grenzschichten.
Der erste auftretende Vorzeichenwechsel im Reibungsbeiwert korrespondiert
mit einer laminaren Ablösung, auf die reagiert wird, indem
alle stromab liegenden Zellen des Rechengebiets als turbulent markiert werden.
Da sich die Ablösung im Laufe der iterativen Strömungslösung
verschieben kann, ist auch der beschriebene Algorithmus iterativ.
Krumbein weist darauf hin, dass das Verfahren nur in Bereichen kleiner
Reynoldszahlen verwendet werden kann, wo laminare Ablösung vor dem
Umschlagen der laminaren Grenzschicht auftritt.
Mit den experimentellen
Daten lagen Transitionspositionen für das nackte
Profil vor, mit denen sich die Ergebnisse des Verfahrens vergleichen lassen.
Wie in Abbildung
zu erkennen ist, konnte hier eine gute
Übereinstimmung erzielt werden.
Wegen des großen numerischen Aufwands wurden die Positionen für die
Simulation des Profils mit Gurney-Flap unter der Annahme bestimmt, dass die
Transition mit der Zirkulation bzw. mit dem Auftrieb korreliert.
Für das Profil mit Gurney wird deshalb jeweils die Lage des nackten Profils
bei gleichem Auftrieb verwendet
(vergleiche exemplarisch Abbildung
rechts).
Abbildung:
links: Wiedergabe der Transition am HQ17 bei
durch den Detektionsalgorithmus ;
rechts: schematische Darstellung der
Transitionsbestimmung bei Gurney-Flaps.
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Markus Schatz
2004-01-28