Beobachten wir die KV-Formulierung an einem einfachen Beispiel. Die eindimensionale stationäre Wärmeleitung (vergleiche Kapitel 4.1) lautet:
(3.5) |
Die Benennung benachbarter Punkte eines KV erfolgt nach der sog. Kompaßnotation:
Zur Vereinfachung verwenden wir eine Einheitsdicke in - und
-Richtung:
,
.
(3.6) |
(3.7) |
An dieser Stelle muß eine Formel zur Beschreibung des -Verlaufs zwischen den Gitterpunkten gewählt werden. Es soll die einfachste Profilannahme, die noch sinnvoll ist, verwendet werden. Naheliegend sind
Ein Stufenprofil ist nicht sinnvoll, da an den Kontrollvolumen-Wänden nicht definiert ist. (siehe Abbildung 7)
Der Gradient ist an den Kontrollvolumen-Wänden kontinuierlich aber nicht definiert an den Gitterpunkten. Eine Berechnung dort ist aber auch nicht nötig. (siehe Abbildung 8)
führt auf:
(3.10) |
Allgemeine Form:
mit
(3.12) | |||
Die hier abgeleitete Form der Diskretisierungsgleichung kann als Satz von Koeffizienten für ein lineares Gleichungssystem (LGS) verstanden werden, das sich numerisch lösen läßt.