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Um einen Computer für Meß- und
Steuerungsaufgaben einsetzen zu können, muß
eine Schnittstelle zwischen der
digitalen Welt des Computers und der analogen
Welt außerhalb hergestellt werden.
Die Umsetzung analoger Meßdaten in
digitale Informationen erfolgt
durch Analog-Digital-Wandler
(engl. analogue-digital-converter,
kurz ADC oder AD-Wandler). Die umgekehrte
Umsetzung digitaler Informationen
in analoge Signale erfolgt durch
Digital-Analog-Wandler
(engl. digital-analogue-converter, kurz
DAC oder DA-Wandler).
Ein AD-Wandler setzt eine elektrische
Spannung in eine Dualzahl um. Da die
Stellenzahl dieser Dualzahl
bauartbedingt beschränkt ist, erfolgt die
Umwandlung diskret, d.h. einem
bestimmten Spannungsintervall wird jeweils
dieselbe Zahl zugeordnet. Die
duale Stellenzahl des Wandlers wird als
Auflösung bezeichnet und in Bit
angegeben. Gewöhnliche Wandler haben
Auflösungen im Bereich von
acht bis sechzehn Bit.
In der Praxis haben sich drei
verschiedene Umwandlungsverfahren durchgesetzt:
- Zählverfahren:
- Die zu wandelnde Spannung wird
mit einer Referenzspannung verglichen.
Diese Referenzspannung ist die
kleinste vom Wandler auflösbare
Spannung. Ist die Meßspannung größer als
die Referenzspannung, wird die
Referenzspannung verdoppelt und wieder
verglichen. Fällt der Test wieder
negativ aus, wird die Referenzspannung
verdreifacht und wieder verglichen.
Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt,
bis die Meßspannung kleiner ist als
die Referenzspannung. Die Zahl der
durchgeführten Vergleiche ist
proportional zur Meßspannung und ist der
gesuchte Wandlerwert.
Dieses Verfahren erfordert nur
geringen Schaltungsaufwand, allerdings ist die
Wandlungszeit relativ lang und von der
angelegten Spannung abhängig (zwischen
1 und
ms).
- Wägeverfahren:
- Wandler, die
nach diesem Verfahren arbeiten,
bestehen aus einem DA-Wandler (s.u.)
und einem Komparator, der die am
DA-Wandler ausgegebene Spannung mit
der angelegten Meßspannung vergleicht.
Bei der Umwandlung wird die angelegte
Spannung durch die Spannung am
DA-Wandler schrittweise approximiert.
Die beste Approximation stellt das
Ergebnis der Umwandlung dar. Der
Approximationsvorgang liefert in jedem
Schritt eine Stelle der gesuchten Dualzahl.
Sie benötigt daher soviele
Schritte wie die Wandlerauflösung
in Bit beträgt.
Dieses Verfahren besitzt eine relativ
hohe und von der anliegenden Spannung
unabhängige Wandlungsgeschwindigkeit.
Wandler dieser Bauart werden z.B. in
der digitalen HiFi-Technik eingesetzt.
- Parallelverfahren (Flash-Wandler):
- Die zu wandelnde Spannung wird
gleichzeitig mit allen vom Wandler
darstellbaren Werten verglichen. Dadurch
wird die beste Approximation in einem
Schritt gefunden. Diese hohe
Geschwindigkeit wird allerdings mit
einem extrem hohen Schaltungsaufwand
erkauft. Zum Beispiel werden bei einer
Auflösung von nur acht Bit 256
Komparatoren und 256 Referenzspannungen benötigt.
Wandler dieser Art kommen nur dort zum
Einsatz, wo es besonders auf hohe
Geschwindigkeiten und weniger auf große
Auflösung ankommt, z.B. in
Digital-Sampling-Oszilloskopen
(Wandlungszeit
ns und weniger) oder in der
digitalen Echtzeit-Videobildverarbeitung.
Bei allen Verfahren darf sich das
Eingangssignal während der Wandlungszeit
nicht ändern, da ansonsten falsche
Ergebnisse geliefert werden würden. Zu
diesem Zweck wird vor den Wandler meist
eine sog. Sample-and-Hold-Schaltung
gesetzt. Diese Schaltung ,,friert``
den Wert des Eingangssignals für einen
Moment ein.
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Lars Tornow
2003-04-02