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Dieser Abschnitt bringt eine kurze Darstellung
des prinzipiellen Aufbaus von Prozessoren. Aufbau
und Funktion von Mikroprozessoren werden
ausführlich in Kapitel 7 besprochen.
Der Kern der Grundplatine ist der Prozessor. Er
arbeitet alle Befehle ab, die ihn
über den Datenbus erreichen. Der Prozessor
selbst ist in verschiedene
Funktionsblöcke unterteilt, die die
unterschiedlichen Aufgaben des Prozessors
bewältigen, Abb. 6.3.
Ein Prozessor besteht aus einer
arithmetisch-logischen Einheit (ALU,
engl. arithmetic and logical unit) in Verbindung mit
einem Zähler und einem Satz von Registern, die
alle Daten des Prozessors aufnehmen:
- Datenregister
- Adreßregister
- Befehlsregister
- Befehlszähler.
Ein Register ist ein schneller Zwischenspeicher,
in den Zahlenwerte eingetragen
und wieder entnommen werden können. Auf
Register kann der Prozessor
wesentlich schneller zugreifen als auf
Speicherzellen (Faktor
10). Den
Prozessor kann man in vier Bereiche unterteilen:
Abbildung 6.3:
vereinfachter schematischer Aufbau eines Prozessors
|
- Der erste Bereich dient zur
Bearbeitung von Daten und besteht aus der ALU und
den Datenregistern. Er wird Datenwerk genannt.
- Der zweite Bereich dient der
Adreßberechnung und besteht aus dem
Befehlszähler und den Adreßregistern.
Er wird Adreßwerk
genannt.
- Der dritte Bereich dient der
Befehlsausführung und besteht aus dem
Befehlsregister und dem Befehlsdekodierer, mit
dem alle Bausteine über Steuerleitungen
angeschlossen sind. Er wird Steuerwerk genannt.
- Der vierte Bereich dient der
Busbehandlung des Prozessors. Hier wird dafür
gesorgt, daß ankommende Signale
korrekt in den Prozessor übernommen
oder nach außen gegeben werden.
Die Gesamtheit der Befehle, die ein Prozessor
ausführen kann, nennt man
seinen Befehlssatz (engl. instruction set). Die
Befehle lassen sich in folgende
Klassen einteilen (siehe auch Kapitel 7):
- Speicher-Operationen: Diese
Operationen ermöglichen den Datenaustausch
zwischen den verschiedenen Registern und dem
Hauptspeicher.
- Arithmetische Operationen: Der
Prozessor führt Operationen wie Addition
oder Subtraktion aus.
- Logische Operationen: Boolesche
Operationen zum logischen Verknüpfen von Daten.
- Sprungoperationen: Ermöglichen
Verzweigungen in Programmen. Es gibt zwei
Arten von Sprüngen: unbedingte Sprünge
und bedingte Sprünge an Adressen.
Aufbau und Funktion eines Mikroprozessors
werden im Detail in Kapitel 7 beschrieben.
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Lars Tornow
2003-04-02