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Zu untersuchen ist noch das Verhalten bei beliebig anisotropem und
orthotropem Materialgesetz. Als nächste Entwicklungsstufe ist die Kopplung
von Strömungs- und Strukturcode angedacht.
Bereits getestet ist das Multilevel-Verfahren am Gabelschlüssel (Kapitel 4.6), bei dem mit drei verschieden feinen
Gittern (jeweils Punkteanzahl verdoppelt) ohne hängende Knoten gerechnet wurde und dabei die konvergierte Lösung
des gröberen Gitters als Initialisierung für das nächste Gitter verwendet worden ist.
Gegenüber der Rechnung nur auf dem feinen Gitter bis zur Konvergenz beim selben Abbruchkriterium
ergab sich ein CPU-time Verhältnis von . Dies und die Linearität der Gleichungen versprechen
eine noch größere Beschleunigung, wenn das Multigrid-Verfahren verwendet wird. Dafür muß jedoch
noch ein Ausbau dahingehend erfolgen, daß das feinste Gitter zuerst erzeugt werden kann, um eine
möglichst genaue Geometrieapproximation zu gewährleisten. Dann wird eine feste Implementierung des
Multilevel- und nach Möglichkeit des Multigrid-Verfahrens vorgenommen. Außerdem waren die Rechnungen
zum Teil sehr instabil, dass eine korrekte Implementierung noch nicht gewährleistet werden kann.
Bereits eingebaut sind die Gleichungen in der Ausbaustufe, wie sie [15, 16] zu entnehmen ist:
Massenerhaltung:
Bei der Implementierung der Strukturroutinen und der Gitterbewegung wird so vorgegangen, daß die materielle Geschwindigkeit
immer der Oberflächengeschwindigkeit eines Kontrollvolumens entspricht, in dem die Gitterbewegung
der Bewegung des Materials angepasst wird. Das führt zu den angegebenen Vereinfachungen.
Das Volumen verändert sich durch z.B. last- oder temperaturabhängige Verformungen. Über die Massenerhaltung wird dann
eine Anpassung der Dichte vorgenommen, jedoch ist der Einfluß generell vernachlässigbar. Die Annahme konstanter Dichte ist gerechtfertigt und
die Gleichung wird deshalb nicht gelöst.
Energieerhaltung:
Als Zustandsgleichung für die innere Energie bei Festkörpern verwenden wir:
Dabei ist die spezifische Wärmekapazität bei konstantem Volumen. Auf Grund der sehr geringen Volumenänderungen
kann dieser Wert in sehr guter Näherung angesetzt werden. Für den Wärmefluß wird wieder das Fourier'sche Wärmeleitungsgesetz
verwendet, und h steht für mögliche Wärmequellen.
Der Spannungstensor ist über das Materialgesetz eine Funktion der Verschiebungsableitungen und der
Temperatur. Normalerweise kann die mechanische Energie Dissipation vernachlässigt
werden, doch sie ist implementiert, um die Erweiterbarkeit des Programmes zu gewährleisten.
Impulserhaltung:
Aufgrund der Zeitabhängigkeit und zugelassenen Bewegung in der neuen Ausbaustufe muß der Impus infolge Geschwindigkeitsänderung
in der Impulserhaltungsgleichung einbezogen werden. Durch die Nachführung der Gitter gibt es aber ebenfalls keinen Einfluß der
Gittergeschwindigkeit .
Space Conservation Law (SCL):
Das SCL ist a priori erfüllt, da gilt . Jegliche Änderung eines Volumens wird
ausschließlich durch die Bewegung seiner Begrenzungsflächen beschrieben. Somit ist keine Lösung dieser Gleichung notwendig.
Die Zeit-Integration erfolgt implizit wahlweise von zweiter oder erster Ordnung.
Zusätzlich zur bisherigen Implementierung sind also die Dichte, die Gravitationsfeldstärke, die spezifische Wärmekapazität
und eine Wärmequelldichte vorzugeben.
Analog zur Implementierung der Routinen für den Fluid-Code werden die resultierenden Terme aus der zeitlichen Ableitung
den Quelltermen (Anteile aus vorherigen Zeitebenen) oder den Koeffizienten (aus der aktuelle Zeitebene) aufgeschlagen (explizit oder implizit behandelt).
Wärmequellen und mechanische Energiedissipation in der Energiegleichung für die Temperatur
werden im Volumen als konstant angenommen und explizit behandelt.
Der instationäre Massenträgheitsterm aus der Impulserhaltungsgleichung wird ebenso aufgeteilt wie die transienten Terme
in der Energiegleichung.
Es liegen bisher noch nicht ausreichend Testergebnisse mit den erweiterten Routinen vor, da sie einerseits kompliziertere Testfälle
erfordern, andererseits auch nicht für die angestrebte Kopplung unbedingt notwendig sind, so daß die Validierung auf einen
späteren Bericht verschoben werden muß.
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Ulf Bunge
Wed Jan 5 17:56:47 CET 2000