Betrachte eine stationäre Situation mit
, in der die
Normalengeschwindigkeit an allen Rändern gegeben ist. Da
kein Randdruck vorgegeben wird, und alle Randkoeffizienten wie
sind, hat die
-Gleichung keine Möglichkeit, den
absoluten Wert von
festzulegen. Die Koeffizienten der
-Gleichung sind so, daß
(6.25),
wodurch sowohl
als auch
die
-Gleichung erfüllt.
In solchen Situationen ist der Absolutwert des Drucks irrelevant, da nur
Druckdifferenzen sinnvoll sind, und diese nicht durch beliebige additive
Konstanten geändert werden. Der Druck ist dann eine relative Größe,
keine absolute.
Iterative Methoden konvergieren gegen eine Lösung, die durch die
Anfangsschätzung entschieden wird. Direkte Methoden führen auf
singuläre Matrizen. Man fixiert dann in einem Punkt
und löst die
-Gleichung für die restlichen Volumen. Die
Kontinuitätsgleichungen für die Volumen sind nicht linear
unabhängig. In einem sauber gestellten Problem erfüllen die gegebenen
Randgeschwindigkeiten die Gesamt-Kontinuität. Die
Kontinuitätsgleichung für das letzte Volumen enthält damit keine
Information, die nicht schon in den Kontinuitätsgleichungen für alle
anderen Kontrollvolumen enthalten ist. Daher wird das korrigierte
Geschwindigkeitsfeld die Kontinuität für alle Kontrollvolumen
erfüllen, auch wenn eine der Kontrollvolumengleichungen weggelassen
und der
-Wert dort vorgeschrieben wird.
In vielen Problemen ist der Absolutwert des Drucks viel größer als
lokale Druckdifferenzen. Verwendung der Absolutwerte für führt zu
Rundungsfehlern bei der Differenzenberechnung, z.B.
. Daher
sollte
als Referenzwert an einem passendem Punkt gesetzt und
alle anderen Werte als relative Werte bezogen auf diesen
Referenzwert berechnet werden. Analog sollten vor der Lösung der
-Gleichung in jeder Iteration
als Schätzwert für alle
Punkte angenommen werden, damit die Lösung keine großen Absolutwerte
produziert. Wird der Druck am Rand vorgegeben oder wenn die Dichte vom
Druck abhängig ist (kompressibel), dann ist das Druckniveau
nicht unbestimmt.