Ein konjugiertes Wärmeübertragungsproblem ist im Abbildung 52 dargestellt.
Das Fluid durchströmt einen Kanal mit einer inneren Rippe. Die
Kanalwand und die Rippe haben endliche Dicke und mäßige
Wärmeleitfähigkeit. Die thermische Randbedingung ist bekannt am
Außenrand des Kanals, z.B. vorgegebene Temperatur. Bei diesem
konjugierten Problem muß das Temperaturfeld in beiden Bereichen
berechnet werden. In der Wand/Rippe liegt reine Wärmeleitung vor,
im Fluid zusätzliche Konvektion. Das Rechengebiet umfaßt beide
Bereiche, wobei die Kanalwand mit einem Rand des Rechengebiets
zusammenfällt. Bei der Berechnung des Geschwindigkeitsfeldes setzt
man im Bereich der Strömung gleich der Viskosität des
Fluids, wogegen in der Wand ein sehr großes
angenommen
wird. Dies sichert, daß die Nullgeschwindigkeiten, die am äußeren
Rand vorgegeben werden, sich auf den ganzen Wand-/Rippenbereich
ausdehnen, womit das Fluid die korrekte Randbedingung erfährt.
Für die Energiegleichung setzen wir die tatsächlichen
Leitfähigkeiten von Fluid und festem Material in den entsprechenden
Gebieten. Das Problem wird als Konvektions-/Diffusionsproblem im
gesamten Bereich gelöst. Da aber in der Wand/Rippe die
Geschwindigkeiten Null sind, wird dort über
effektiv ein
reines Leitungsproblem gelöst.