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Architekturerweiterung und moderne Konzepte
Seit der Einführung der
8-Bit-Mikroprozessoren sind aufgrund erheblich
gestiegener Anforderungen und begünstigt
durch große Fortschritte in
der Herstellungstechnik die Leistungsdaten der
nachfolgend eingeführten Mikroprozessoren
drastisch verbessert worden. Dies wurde erreicht
durch Erweiterung bestehender Mikroprozessor-Architekturen
(z.B. größere Wortbreite), durch
Übernahme von Techniken aus dem Mini- und
Großrechnerbereich (z.B. virtuelle
Speichertechnik), sowie durch
Einführung neuer Konzepte (z.B. RISC --
engl. reduced instruction set computer).
Darüberhinaus werden in Zukunft
verstärkt neue Materialien auch im
Mikrorechnerbereich eine Rolle spielen
(z.B. Gallium-Arsenid -- GaAs).
Die wesentlichen Verbesserungen durch
Erweiterungen betreffen folgende
Merkmale: (kursiv gedrucktes wird im
Anschluß näher erläutert)
- Vergrößerung der
Wortbreite auf 16 Bit und 32 Bit und 64 Bit.
- Vergrößerung des
Adreßraums auf 1 MByte
,
16 MByte
oder 4 GByte
und
erweiterte Adressierungsarten.
- umfangreicherer und allgemein
verwendbarer Registersatz, größere
Breite für Daten und
Adreßberechnung.
- erweiterte Befehlsliste mit
weitgehender Aufwärtskompatibilität zu den
8-Bit-Mikroprozessoren, u.a. Befehle für
Multiplikation/Division, Systemfunktionen
(privilegierte Befehle), Steuerfunktionen.
- Maßnahmen zur
Datensicherung und zum Schutz von
Systemfunktionen gegen Fehlbedienung, z.B.
durch Unterscheidung zwischen System- und
Normal-Betriebsart des Mikroprozessors.
- vielseitiges Interrupt- und
Trapsystem zur Behandlung externer
Interruptanforderungen und bestimmter
Zustände des Programmablaufs.
- höhere Taktraten.
Zu den aus dem Mini- und
Großrechnerbereich eingeführten
Techniken zählen insbesondere
- spezielle Adressierungstechniken
(Segmentierung, Seitenadressierung, virtuelle
Speichertechnik) mit Befehlen zu ihrer Unterstützung.
- Realisierung von Speicherverwaltungseinheiten (MMU).
- Multitaskingfähigkeit mit Befehlen
zur Unterstützung der Schutzfunktionen
des Betriebssystems (z.B. gegenseitige Sicherung
der Speicherbereiche verschiedener Tasks).
- Interne Warteschlangen für
Befehle, Daten und Adresse.
- Interne oder externe Befehls- und
Daten-Caches (schnelle Zwischenspeicher)
zwischen CPU und Arbeitsspeicher für
schnellen Zugriff (auch: zwischen
Arbeits- und externen Speicher, z.B. Platte).
- Parallel- oder
Fließbandverarbeitung von mehreren
Befehlen durch gleichzeitige Arbeit mehrerer
Funktionseinheiten des Mikroprozessors, auch
unter Einschluß von Coprozessoren.
- Multiprozessorsysteme mit
Parallelarbeit von mehreren gleichberechtigten
Prozessoren (z.B. Transputer).
Im folgenden soll auf einige wichtige Merkmale
näher eingegangen werden.
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Lars Tornow
2003-04-02