TCP/IP im Detail
 

Die TCP/IP-Protokoll-Architektur


Die TCP/IP-Protokoll-Architektur.

Die TCP/IP-Architektur wird, wie im Abschnitt Referenzmodelle - Das TCP/IP-Referenzmodell gesagt, im allgemeinen als vierschichtiges Modell beschrieben. Oft wird das TCP/IP-Referenzmodell auch als fünfschichtiges Modell dargestellt. Andrew S. Tanenbaum bezeichnet das in [Ta96] vorgestellte fünfschichtige Modell als hybrides Referenzmodell. Er schreibt in [Ta96] dazu:

"(...) Viertens unterscheidet das TCP/IP-Modell nicht zwischen den Bitübertragungs- und Sicherungsschichten (erwähnt sie nicht einmal). Diese Schichten sind völlig unterschiedlich. Die Bitübertragungsschicht hat mit den Übertragungsmerkmalen von Kupferdarht, Glasfaser und drahtlosen Kommunikationsmedien zu tun. Die Sicherungsschicht ist darauf beschränkt, den Anfang und das Ende von Rahmen abzugrenzen und sie mit der gewünschten Zuverlässigkeit von einem Ende zum anderen zu befördern. Ein korrektes Modell sollte beides als separate Schichten beinhalten. Das TCP/IP-Modell tut das nicht."


Vergleich: OSI-Referenzmodell, TCP/IP-Referenzmodell, Hybrides Referenzmodell.

Die Schichtung beruht auf dem Prinzip, daß eine Schicht die angebotenen Dienste der darunter liegenden Schicht in Anspruch nehmen kann. Dabei braucht die Schicht, die die Dienstleistung in Anspruch nimmt keinerlei Kenntnisse darüber haben, wie die geforderten Dienste erbracht werden. Auf diese Art und Weise wird eine Aufgabenteilung der Schichten erreicht (siehe dazu auch: Referenzmodelle: Das TCP/IP-Referenzmodell). Daten, die von einem Applikationsprogramm über ein Netzwerk versendet werden, durchlaufen den TCP/IP-Protokollstapel von der Applikationsschicht zur Netzwerkschicht. Von jeder Schicht werden dabei Kontrollinformationen in Form eines Protokollkopfes angefügt. Diese Kontrollinformationen dienen der korrekten Zustellung der Daten. Das Zufügen von Kontrollinformationen wird als Einkapselung (encapsulation) bezeichnet.


Dateneinkapselung (Quelle: Hunt: TCP/IP Network Administration).

Innerhalb der Schichten des TCP/IP-Modells werden Daten mit verschiedenen Termini benannt, da jede Schicht auch ihre eigenen Datenstrukturen hat [Hu95]. Applikationen, die das Transmission Control Protocol benutzen, bezeichnen Daten als Strom (stream); Applikationen, die das User Datagram Protocol verwenden, bezeichnen Daten als Nachricht (message). Auf der Transportebene bezeichnen die Protokolle TCP und UDP ihre Daten als Segment (segment) bzw. Paket (packet). Auf der Internet Schicht werden Daten allgemein als Datengramm (datagram) benannt. Oft werden die Daten hier aber auch als Paket bezeichnet. Auf der Netzwerkebene bezeichnen die meisten Netzwerke ihre Daten als Pakete oder Rahmen (frames).


Bezeichnung der Daten auf den verschiedenen Schichten des TCP/IP-Modells ([Hu95]).

 

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Heiko Holtkamp, heiko@rvs.uni-bielefeld.de letzte Änderung 2001-06-05