next up previous contents
Nächste Seite: Dateibaum Aufwärts: Das Dateisystem Vorherige Seite: Das Dateisystem   Inhalt


Dateiarten

Eine Datei (engl. file) ist aus Sicht des Benutzers im Allgemeinen eine Folge logisch zusammengehöriger Informationen, aus Sicht des Systems hingegen ist sie zunächst nur eine endliche Folge von Bytes. Eine Datei wird über ihren Namen angesprochen, wobei im Unterschied zu MS-DOS zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird. Intern benutzt Unix sog. Inodenummern (inode-numbers). Unix kennt im wesentlichen fünf Dateiarten:

Normale Dateien: Eine normale Unixdatei entspricht konventionellen, aus anderen Betriebssystemen bekannten, Dateien. In diesem Sinn kann eine gewöhnliche Datei beliebige Daten aufnehmen, beispielsweise Programme und Texte. Unix erwartet keinerlei spezielle Strukturierung einer Datei in Sätze, Blöcke, Sektoren usw. Vom Standpunkt des Anwenders aus gesehen, hat auch in Unix jede Datei eine interne Struktur; so besteht eine Textdatei beispielsweise aus einer Folge von Zeichen mit einer übergeordneten Zeilenstruktur, wobei die Zeilenenden durch besondere Zeilenendezeichen vermerkt sind.

Verzeichnisse: Verzeichnisse sind Dateien, die Verweise auf weitere Dateien -- die auch Verzeichnisse sein können -- enthalten. Leere Verzeichnisse enthalten zumindest noch die Verweise auf sich selbst '.` und ihr Elternverzeichnis '..`. Dies hängt mit dem hierarchischen Aufbau des Dateisystems zusammen. Die Anzahl der Einträge ist auf die Anzahl der Inode-Numbers bzw. durch die Größe des Datenträgers limitiert. Üblicherweise stehen genügend Inode-Numbers zur Verfügung, so dass es meist eher Probleme mit der Speicherkapazität gibt.

Links: Unix bietet die Möglichkeit, auf eine Datei mit weiteren Namen zuzugreifen, die sogenannten Links. Es gibt zwei Arten von Links:

Der Link wird mit dem Kommando
\fbox{{\tt ln} [{\tt -s}]{\it originaldatei [linkeintrag]}}
hergestellt, wobei die Option -s einen Soft-Link erzeugt.

Gerätedateien: Gerätedateien sind Dateien, welche für physikalische Geräte stehen. Durch ihre den normalen Dateien gleiche Behandlung ergibt sich für den Benutzer kein Unterschied zwischen der Ein- und Ausgabe auf Dateien oder auf physikalische Geräte, und damit auch weitestgehende Geräteunabhängigkeit.

Pipes: Pipes sind systeminterne Dateien zur Prozesskommunikation, siehe auch Abschnitt 3.2.6.6 auf Seite [*].


next up previous contents
Nächste Seite: Dateibaum Aufwärts: Das Dateisystem Vorherige Seite: Das Dateisystem   Inhalt
Lars Tornow 2003-04-02