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Rechnerzugang

Unix ist ein multi-user, multi-tasking Betriebssystem. Es muss deshalb zwischen verschiedenen Benutzern unterscheiden können. Dazu erhalten die Benutzer einen sogenannten Benutzernamen (engl. username). Die Zugangskontrolle zum Computer erfolgt über ein Passwort (Geheimwort, engl. password). Jeder Benutzer (engl. user) erhält einen eigenen Bereich auf der Festplatte des Computers, das sog. Heimatverzeichnis (engl. homedirectory). Benutzername, Passwort und Heimatverzeichnis bilden die Benutzerzulassung (engl. account), die beim Systembesitzer beantragt werden muss. Außerdem gehört jeder Benutzer zu (mindestens) einer Gruppe, s. 3.2.3.4. Eingerichtet wird der Account vom Systemverwalter, der selbst einen speziellen Account auf dem Rechner hat. Sein Benutzername ist root. Mit dem Passwort von root hat man totale Kontrolle über einen Unixrechner, s. 3.2.3.4 Teilnehmer der Veranstaltung ,,Einführung in die Informationstechnik für Ingenieure`` erhalten mit ihrer Anmeldung automatisch eine Zulassung auf dem Micropool des Hermann-Föttinger-Instituts.

Der physikalische Zugang zu einem Unixrechner kann über die Konsole, angeschlossene Terminals oder über ein Netzwerk erfolgen.

Die Konsole besteht aus einer Tastatur und einem Bildschirm, die direkt an den Rechner angeschlossen sind. Jeder Unixrechner besitzt eine Konsole. Bei großen Unixrechnern hat normalerweise nur der Systemverwalter Zugang zur Konsole. Auf dem Bildschirm der Konsole erscheinen z.B. die Systemmeldungen beim Einschalten des Computers.

Besonders bei zentralen Unixrechnern älterer Bauart sind oftmals außer der Konsole noch weitere Terminals angeschlossen. Die Terminals haben prinzipiell keine eigene Rechenleistung oder Speicherkapazität, sondern dienen lediglich der Ein- und Ausgabe. Diese ,,dummen`` Terminals werden zunehmend durch ,,intelligente`` ersetzt. So kann z.B. ein MS-DOS Rechner mit einem sog. Terminalemulationsprogramm als Terminal betrieben werden.

Schließlich kann der Zugang zu einem Unixrechner über ein Netzwerk erfolgen. Dieses Netzwerk kann durch Wählleitungen des öffentlichen Telefonnetzes realisiert sein. Wesentlich häufiger ist die Vernetzung über spezielle Gebäudeverkabelungen z.B. über Koaxialkabel. Es gibt verschiedene Arten und Topologien von Netzwerken, siehe dazu auch Kapitel 9.

In unserem Micropool arbeiten wir mit der grafischen Benutzeroberfläche X, s. Abschnitt 3.2.8. Die Beispiele in diesem Skript gelten für einen Benutzer Karl Hansen. Sein Benutzername ist 'hansen`. Das Einloggen (Computerslang für das Anmelden bei einem Rechner) soll an dem Rechner 'svr50` erfolgen.

Welcome to SuSE Linux 8.1 (i386) - Kernel 2.4.19-4GB (tty2). 

svr50 login: hansen
Password: 
Have a lot of fun...
Last login: Mon Jul 14 11:31:58 from svr50.pi.tu-berlin.de.
You have mail.
Mon Jul 14 15:08:50 CEST 2002
svr50:/home/hansen>

Die Eingabe des Passwortes erfolgt unsichtbar. Das vom Systemverwalter vergebene Passwort sollte normalerweise vom Benutzer geändert werden. Dazu wird bei uns das Kommando
\fbox{{\tt cfdpasswd} }
benutzt.3.1

svr50:/home/hansen> cfdpasswd
New password:                    <neues Passwort>
Re-enter new password:           <neues Passwort>
Enter bind password:             <altes Passwort>
Result: Success (0)
svr50:/home/hansen>

Wiederum erfolgt die Eingabe der Passwörter unsichtbar. Durch unsere zentrale Benutzerverwaltung gilt auf allen Rechnern im Mikropool der gleiche Account.

Beendet wird eine Sitzung mit dem Kommando
\fbox{{\tt exit} }
Das gilt nur, wenn man auf der Konsole gearbeitet hat. In unserem Fall wird meistens mit der grafischen Oberfläche X-Window, s. Abschnitt 3.2.8 auf Seite [*], gearbeitet. Hier hängt es vom jeweils verwendeten Windowmanager ab, wie die Sitzung beendet wird.


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Lars Tornow 2003-04-02