In diesem Abschnitt sollen lediglich aus Gründen einer besseren Vollständigkeit noch einige Elemente des Fortran95-Sprachstandards erwähnt werden. Zum einen sollen dem Interessierten kurze Anregungen gegeben werden, zum anderen soll die Möglichkeit geschaffen werden, bereits geschriebene Programme besser zu verstehen.
Fortran95 ermöglicht mit dem Attribut KIND den Wertebereich und die Genauigkeit von REAL- und INTEGER-Variablen ein, z.B.
INTEGER, PARAMETER :: GENAU=SELECTED_REAL_KIND(10,100)
REAL(KIND=GENAU), DIMENSION(30) :: X
Hiermit ist X als Feld mit 30 Elementen, einer Genauigkeit von mindestens 10 Dezimalstellen und einem Exponentenbereich von mindestens 100 vereinbart. Zur Laufzeit des Programms hat man über Funktionen Zugriff auf Typcharakteristika.
Fortran95 bietet neben der expliziten Genauigkeitsangabe bei numerischen Typen auch Ganzzahlkonstanten zu verschiedenen Basen (z.B. binär, oktal, hexadezimal), Verbunde (records), sowie die Möglichkeit, zusätzliche, sogenannte abgeleitete Datentypen zu definieren, z.B.
TYPE FAHRER CHARACTER (LEN=20) :: VORNAME, FAMILIENNAME INTEGER :: SCHICHT, BUS END TYPE
Die Struktur beschreibt einen Busfahrer durch seinen Vor- und Familiennamen, die Nummer der Schicht, der er angehört, und durch die Nummer des Busses, den er fährt. Die Betriebsabteilung bestehe aus 20 Fahrern, so daß eine weitere Vereinbarung folgen kann:
TYPE (FAHRER), DIMENSION (20) :: FUHRBETRIEB
Ein Busfahrer kann mithilfe des Prozentsymbols durch
FUHRBETRIEB (I) % FAMILIENNAME
beschrieben werden. Daneben können Operatoren und Funktionen auf diesen Datenobjekten definiert werden. Auf benutzerdefinierten Datentypen können sogar vordefinierte Operatoren umdefiniert (überladen) werden.
STOP
(mit kann eine Bildschirmausgabe
bewirkt werden) bildet das logische
Ende des Programms und bewirkt das
Beenden der Ausführung des Programms.
Beispiel:
STOP 'Programmlauf OK'
Ein Programm kann mehrere STOP-Anweisungen enthalten.
RETURN
Die RETURN-Anweisung bildet damit analog zur STOP-Anweisung das logische Ende eines Unterprogramms.
Zur Beendigung der Abarbeitung einer Subroutine gibt es neben dem einfachen Rücksprung auch die Möglichkeit des mehrfachen Rücksprungs (mehrere RETURN-Anweisungen) und des alternativen Rücksprungs. Wir gehen darauf ebensowenig ein wie auf die Möglichkeit der mehrfachen Eingangspunkte (ENTRY-Anweisung) und verweisen hier auf die FORTRAN-Literatur.
IMPLICIT INTEGER (I-K,M,N), REAL (A-B,D-H,O-Z), LOGICAL(L)
festgelegt, daß alle Variablen, deren Namen mit einem der Buchstaben I bis K, M oder N beginnt vom Typ INTEGER sind, solche mit Anfangsbuchstaben A, B, D bis H, oder O bis Z sind vom Typ REAL und Größen mit Anfangsbuchstaben L sind logische Größen. Von der impliziten Typvereinbarung wird jedoch abgeraten, alle Größen sollen explizit vereinbart werden. Auf die einzig sinnvolle Anwendung der impliziten Typvereinbarung ist bereits in Abschnitt 4.2.3 hingewiesen worden.